Veranstaltung am 27.01.2023 in Leer/Ostfriesland zum „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“

Anlässlich des „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ findet am heutigen Freitag, den 27.01.2023 um 16.00 Uhr eine Gedenkveranstaltung auf dem Denkmalsplatz in der Stadt Leer statt. Auf Einladung der SPD in Leer werden wir vom 1. Sinti-Verein Ostfriesland Regionalverband deutscher Sinti und Roma in Niedersachsen mit mehreren Vereinsmitgliedern an dieser Veranstaltung teilnehmen und einen Beitrag in der Veranstaltung leisten.

„Gerade in Zeiten wie diesen, mit Krieg und Gewalt in der Ukraine und an vielen Orten in unserer Welt wollen wir dazu mahnen, entschlossen überall Hass, Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus entgegenzutreten“ ; heißt es in der Mitteilung der SPD.

Angekündigt habe sich der Europaabgeordnete Timo Wölken aus Osnabrück sowie der Landtagsabgeordnete Nico Bloem aus Weener.

Heute vor 78 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau durch sowjetische Truppen befreit. Daher gilt dieser Tag international als Mahnung und wurde von der Bundesregierung 1996 zum nationalen Gedenktag bestimmt.

Einladung des SPD Landtagsabgeordneten Nico Bloem in Leer/ Ostfriesland

Am 10.01.2023 stellte sich unser Verein bei dem niedersächsischen Landtagsabgeordneten der SPD, Herr Nico Bloem in der SPD-Geschäftsstelle in Leer vor. In angenehmer Atmosphäre tauschte man sich über die bisherige Zusammenarbeit, die aktuellen Wünsche und Zielsetzungen aus. Insbesondere den Schwerpunkt „Bildung und Teilhabe“ unserer Vereinsarbeit mit dem Aspekt der kulturellen Belange der Ethnie in Einklang zu bringen, zeichnet die positiven Ergebnisse der Zusammenarbeit aus. Im gemeinsamen Gespräch war auch die laufende Fragestellung zur Finanzierung der Vereinsarbeit ein Thema.

Für weitere Zusammentreffen konnten wir uns bereits verabreden.

Mitgliedschaft im Zentralrat Deutscher Sinti und Roma seit dem 15. Dezember 2022

22. Dezember 2022 Pressemitteilung des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma

Neuer Mitgliedsverein für Niedersachsen im Zentralrat Deutscher Sinti und Roma aufgenommen

1. Sinti-Verein Ostfriesland wird Mitglied im Zentralrat und Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma

Der 1. Sinti-Verein Ostfriesland und Niedersachsen vertritt zukünftig die Interessen der Minderheit aus Niedersachsen im Zentralrat wie auch im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma. Die Mitgliederversammlungen stimmten am 15. Dezember 2022 in Berlin einstimmig für die Aufnahme des neuen Mitgliedsvereins.

„Der 1. Sinti-Verein Ostfriesland tritt für die Interessen von Sinti und Roma in Niedersachsen ein. Seit vielen Jahren engagieren wir uns, die über 600-jährige Geschichte und die kulturellen Leistungen unserer Minderheit stärker in das gesellschaftliche Bewusstsein zu rücken. Die gleichberechtigte Teilhabe von Sinti und Roma in allen Lebensbereichen zu stärken, sehen wir als eine wesentliche Aufgabe unserer Arbeit an. Wir treten deshalb durch präventive Bildungsarbeit dem Antiziganismus entgegen. Es freut uns besonders, dass wir zukünftig unter dem Dach des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma wirken können.“, erklärte Michael Wagner, der Vorsitzende des 1. Sinti-Vereins Ostfriesland.

Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, begrüßte die Entscheidung der Mitgliederversammlung ausdrücklich: „Es erfüllt mich mit Zuversicht, wenn ich sehe wie viele gerade junge Menschen auch aus unserer Minderheit sich vor Ort für die Gesellschaft als Ganzes engagieren. Eine starke Zivilgesellschaft in den Kommunen und Ländern ist wichtig für unsere Demokratie, um diese gegen demokratiefeindliche Kräfte zu verteidigen, und um Antiziganismus, Antisemitismus und Rassismus zu bekämpfen.“

Seit 2015 ist der 1. Sinti Verein Ostfriesland e.V. in Leer, Ostfriesland und in ganz Niedersachsen tätig. Der Verein setzt sich nicht nur für die Interessen von Sinti und Roma in der Region ein, er bietet zudem eine anerkannte und gefragte Kompetenz- und Anlaufstelle für die Minderheit, wie auch für die Institutionen der Mehrheitsgesellschaft. Besondere Erfolge konnte der Verein erzielen durch die Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft für die Geschichte der Minderheit und den tief verankerten Antiziganismus. Eine eigens konzipierte Wanderausstellung informierte an Schulen, in Gedenkstätten und Museen über das Leben der deutschen Sinti in Ostfriesland nach 1945. Zudem ist der Verein durch Bildungsberater an vielen Schulen in der Region tätig, fördert den Schutz von jungen Sinti und Roma vor Diskriminierung und stärkt durch Empowerment-Arbeit ihren schulischen Erfolg.

10. Jahrestag des „Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordetet Sinti und Roma Europas“ in Berlin.

Auf Einladung vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma, reisten Vertreter des 1. Sinti Vereins Ostfriesland e.V. am 21. Oktober 2022 nach Berlin, um an der zweitägigen Tagung zur Erinnerung an diesen Jahrestag teilzunehmen. Anlässlich dieses Jubiläums veranstaltete der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma in Zusammenarbeit mit dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma mehrere Veranstaltungen in Berlin.

Eingeleitet wurde diese Veranstaltungsreihe am 22.Oktober mit einem Vortrag des Antiziganismus-Beauftragtem, Herrn Dr. Mehmet Daimagühler, über die Bekämpfung von Antiziganismus in Europa und Vorstellung der eingerichteten Monitoring- und Informationsstelle in Berlin. Hierzu stellte sich der Projektleiter dieses Projektes, Herr Guillermo Ruiz sich und einige der weiteren Mitarbeiter vor.

Am nächsten Tag wurde im Hause der evangelischen Kirche Deutschlands nach einem Vortrag dann zuerst die Dokumentation bzw. der Kurzfilm „Das Catering“ vorgeführt und direkt im Anschluss mit und unter einer Vielzahl von Fachleuten diskutiert. Nach einer kurzen Pause begannen dann die Podiumsgespräche zu folgenden Schwerpunkten:

– Die nationalen Denkmäler als Orte der Demokratie und des Gedenkens, – Aktuelle Ausstellungsprojekte in Deutschland und weltweit, – Politische Ausrichtung von Gedenkinstitutionen weltweit und – Herausforderungen in der Bildungsarbeit musealer Einrichtungen.

Sehr interessant war hier die Teilnahme von Vertretern europäischer und außereuropäischer Museen.

Im anschließender freier Runde tauschten sich die Teilnehmer gegenseitig fachlich rege aus und berichteten von ihren jeweiligen Erfahrungen und Arbeitsansätzen. Am Abend wurde dann vor geladenen Gästen das Oratorium „O Lungo (D)rom – der lange Weg“ (ein Oratorium zur Geschichte der Sinti und Roma), im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin welturaufgeführt. Der Komponist widmete dieses Oratorium persönlich Herrn Romani Rose.

Am Abschlusstag fand dann der Festakt am „Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas“ statt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprach hierbei neben dem Überlebenden Zoni Weisz und Herrn Romani Rose vor zahlreichen geladenen Gästen, weiteren Überlebenden sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Zusätzlich wurde eine, von der „Stiftung Denkmal“ kuratierte Freiluftausstellung neben dem Denkmal eröffnet.

Anbei die offizielle Ansprache von Romani Rose :

Zentralrat (sintiundroma.de)

Mia Fachworkshop in Berlin vom 21.-22.November 2022

Vertreter des 1. Sinti-Verein Ostfriesland e.V. nahmen an einem weiteren Fachworkshop im Bildungszentrum gegen Antiziganismus in Berlin teil. An dem, vom Projekt „MIA“ (Melde- und Informationsstelle Antiziganismus) durchgeführten Workshop nahmen 5 Vereinsmitglieder teil.

Am Montag, dem 21. November 2022 präsentierte das „MIA Team“ seine Projektarbeit vor einer Vielzahl von Fachleuten und Vertretern aus einzelnen Bundesländern. Das Projekt „MIA“ stellte seinen Projektauftrag, die Zielgruppen seiner Arbeit, die Aufgaben und Ziele und deren Umsetzungsstrategien vor. Insbesondere die Arbeitsweisen und Differenzierungen in der Definition des Begriffes „Antiziganismus“, dem im Projekt entwickelten Kategorisierungssystem und dessen Leitfaden wurden umfassend vorgestellt und erläutert. Alle Beteiligten berichteten neben dem Projektteam über ihre bisherigen persönlichen Erfahrungen und nahmen rege an der abschließenden Diskussionsrunde teil.

Am folgenden Tag des Workshops wurden dann Beispiele aus der Praxis besprochen, woraus sich ein aktiver Austausch zu konkreten Fällen entwickelte. Hier konnten Lösungsmodelle, verschiedene Möglichkeiten der Hilfestellungen sowie Arten einer Zusammenarbeit besprochen und zielgerichteter entwickelt werden. Auch zum Ende des zweiten Tages fand eine informative Abschlussdiskussion statt.

Gestärkt mit neuen Informationen traten unsere Vereinsmitglieder die Heimreise an und freuen sich auf weitere zukünftige Entwicklungen und Veranstaltungen des „MIA“ Projektes.

Gedenkfahrt des Sinti & Roma Power-Club `s nach Berlin

Am Sonntag, den 01.08.2021, reiste der 1.Sinti Verein Ostfriesland e.V. mit einer Delegation unseres Jugendclubs in unsere Hauptstadt Berlin. Am folgenden Tag wurden wir von Frau Jana Mechelhoff-Herezi (Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft) über das Gelände des „Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas“ geführt. Anschließend besuchten wir gemeinsam eine Gesprächsrunde im Paul-Löbe Haus des Deutsche Bundestages mit einem Abgeordneten des Europäischem Parlaments.

Am Nachmittag wurden wir von Roxanna Witt durch die Gedenkstätte des ehemaligen Zwangslagers in Berlin-Marzahn geführt und hatten danach vor Ort ein persönliches Gespräch mit Frau Petra Rosenberg . Als Tochter von Herrn Otto Rosenberg , einem Überlebenden des Zwangslagers Berlin-Marzahn, las Sie aus dessen Biografie.

Um 20.00 Uhr trafen wir uns dann mit weiteren Organisationen am „Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas“ ein, um der „Liquidation des Zigeunerfamilienlagers“ in Auschwitz-Birkenau zum 77. Jahrestag zu gedenken.

Begrüßt wurden die Anwesenden vor Ort durch den Direktor der Stiftung des Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Juden Europas, Herrn Uwe Neumärker. Es wurden „Gegenwarts- und Erinnerungssplitter“, Passagen aus aktuellen Meldungen und einige Überlebenden-Erinnerungen verlesen. Musikalisch wurde das Programm durch Sandro Roy und Jerome Weiss begleitet. Das Gedicht “ Auschwitz“ wurde dann auf Deutsch, Englisch und Romanes vorgetragen. Abschließend wurden Blumen am Denkmal niedergelegt.

Am nächsten Tag fanden dann Vormittags verschiedene Workshops statt. Wir teilten die Gruppe in fünf Arbeitsgruppen zu den Themengebieten „Musikwerkstatt“, „Homepage spannender machen“, „Peer-Workshop Antiziganismus; aber wie?“, „Fanzine: eine selbst erstellte Zeitung“ und einen Tanzworkshop auf. Es ergaben sich äußerst viele Anregungen und Inspirationen aus diesen Ergebnissen. Im Anschluss fand dann für die ganze Gruppe eine interessante Stadtrundfahrt statt.

Begleitet und organisiert von Herrn Dr. Wilfried Kruse von der Weinheimer Initiative, der uns ein äußerst interessantes und wertschöpfendes Programm geschaffen hatte. Ihm gilt unser besonderer Dank.