Christian Mettbach wurde am 12. Juni 1942 in Radom, in einem Außenlager des Konzentrationslagers Auschwitz geboren.
Im Januar 1999 verfasste er einen Lebenslauf, den er „Lebensschicksal eines deutschen Sinto, d. A.] aus dem Landkreis Leer“ nannte. Dieser Bericht wurde erstmalig verlesen durch Fritz Wessels anlässlich des ökumenischen Gedenkgottesdienstes am 27. Januar 1999 in der ev.-ref. Kirche in Holthusen am „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ (= Holocaustgedenktag).
Demnach sei seine Familie seit 250 Jahren in Deutschland ansässig. Seine Eltern waren im I. Weltkrieg geboren [Bruno am 10. Januar 1915, das Geburtsdatum seiner Mutter Josefine ist unbekannt, d. A.].
Die Familie stammte aus dem Rheinland. Von hier aus wurde sie in das von der deutschen Wehrmacht besetzte Polen deportiert. Als Datum gibt Christian Mettbach den Oktober 1941 an.
Die Deportation aus dem Rheinland fand am 16. Mai 1940 statt. Ca. 1.000 Sinti und Roma wurden zunächst in Köln in den Messehallen gesammelt und dann in das von der deutschen Wehrmacht besetzte Polen deportiert. Mit „Oktober 1941“ ist vermutlich der Transport nach Radom gemeint.
Nach 1945 trafen sich seine Eltern in Düsseldorf wieder. 1963 kamen sie nach Leer, wo sie auf dem Platz „Königskamp“ im Wohnwagen lebten. Christian Mettbach beschreibt den Platz mit den Worten: „Dort am Rande der Stadt, nahe der Müllkippe, haben wir gelebt und gewohnt.“
Christian Mettbach wohnte seitdem durchgehend in der Stadt Leer, in der er als einer der letzten Überlebenden und Zeitzeugen der Sinti am 02.05.2025 in Leer verstorben ist.

