Familie Mechau

1991 wurde in Oldenburg eine Straße nach der Sinti-Familie Mechau benannt.

Der Text auf dem Straßenschild lautet:

 „Familie-Mechau-Straße. Oldenburger Sinti-Familie, mit 22 Personen. 1943–1945 in Auschwitz-Birkenau ermordet.“.

Das Straßenschild gibt jedoch keine Auskunft über die mutmaßlichen genaueren Todesumstände der meisten Mitglieder dieser Familie. Tatsächlich jedoch wurden an einigen Familienmitgliedern im KZ Auschwitz-Birkenau, im sogenannten „Zigeunerfamilienlager“, Menschenversuche durchgeführt. Haupttäter waren die Bremerin Dr. Karin Magnussen und der KZ-Arzt Dr. Josef Mengele.

Die Familie wurde im März 1943 über den Bremer Schlachthof zusammen mit ca. 275 anderen aus Bremen, Bremerhaven und dem Weser-Ems-Gebiet und vornehmlich aus Oldenburg stammenden Sinti und Roma nach Auschwitz-Birkenau in das „Zigeunerfamilienlager“ deportiert.

In der Oldenburger Sinti-Familie Mechau kam die Dr. Magnussen interessierende Augenfarbenbesonderheit häufiger vor. Deswegen waren die NS-Rasseforscher schon vor den Deportationen auf diese Familie aufmerksam geworden.

Die Deportation im März 1943 ermöglichte es diesen ‚Wissenschaftlern‘ nun in Auschwitz vollständigen Zugriff auf die entrechteten Menschen zu erlangen und ihre grausamen Versuche an ihnen vorzunehmen…