Mariechen wurde am 21. September 1927 in Riepe (bei Aurich) geboren. Ihre Mutter Maria Erika Franz war am 23. Dezember 1908 in Berlin-Spandau geboren worden, der Lebenspartner der Mutter hieß Josef Jakob, geboren am 15. Juli 1904 in Segeberg.
Was an ihrer Geschichte besonders hervorsticht, ist nicht nur das Unrecht, das ihr angetan wurde, sondern die erschreckende Klarheit, mit der es zeigt, wie menschenverachtend das nationalsozialistische System war.
Mariechen hatte keinen Bezug zur Sinti-Kultur, wuchs wie viele andere Kinder in Deutschland auf. Doch allein eine Eintragung auf einem Formular reichte aus, um sie zu entmenschlichen, zu entwürdigen und schließlich zu Vernichten.
0bwohl Mariechen keinen bewussten Bezug zur Sinti-Kultur hatte, wurde sie von den Behörden dennoch als ,,Zigeunerin“ stigmatisiert, ein Etikett, das im Dritten Reich über Leben und Tod entscheiden konnte.
Am 24. Mai 1944 wurde Mariechen nach vielen verschiedenen Aufenthalten in Heimstätten und Anstalten in das FKL Ravensbrück überführt. Hier erhielt sie die Häftlingsnummer 40274.
Dort starb Mariechen am 25. September 1944 um 20 Uhr 30 im Krankenbau des FKL Ravensbrück, angeblich an Lungentuberkulose.

