Seit dem Sommer 2022 haben wir mit vielen heranwachsenden und jugendlichen Mädchen und Jungen einen „Sinti & Roma Power- Club“ gegründet. Hier werden die bisherigen Projekterfahrungen unseres Vereins weiter ausgebaut und weiterentwickelt. Mit großer Freude haben die Jugendlichen aus diesem Projekt bei unserem ersten großen öffentlichen Kinderfest mitgewirkt und sich aktiv eingebracht. Zur Zeit befinden wir uns auf der Suche nach geeigneten Sportstätten für unsere Jugendliche um auch im Winter sportliche Aktivitäten sowie einen aktiven Ausgleich zu ermöglichen.
Unsere Jugendlichen und Kinder leiden leider bis heute noch unter den Folgen und Einschränkungen der Corona Pandemie welche sich auch noch langfristig auf sie negativ auswirken dürfte. Mit Unterstützung des Vereins und der Zivilgesellschaft hoffen wir dem positiv entgegenwirken zu können.
Am 10. Juni 2022 feierte die KGS Rastede mit zahlreichen Gästen , darunter auch Vertretern des 1.Sinti-Verein Ostfriesland e.V., das 20jährige Jubiläum der Verleihung des Titels einer „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, deren langjähriger Schirmherr Romani Rose (1.Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma) ist.
Eine Abordnung von Schüler*innen der „Arbeitsgemeinschaft für den Frieden“ moderierte vor 2.000 Menschen den Festakt in der großen Sporthalle. Musikalisch wurde die Veranstaltung von Lehrern und Schülern begleitet. In einem der Interviews berichtete Oswald Marschall (Zentralrat Deutscher Sinti und Roma) beispielhaft über seine selbst erfahrenen Diskriminierung als Sinto in Minden.
„Der jahrhundertealte Antiziganismus dauere bis heute an“ so Marschall, „Und er verwehre der Minderheit ein menschenwürdiges Leben“. Hier erinnerten die Anwesenden nochmals an die vom 1. Sinti-Verein Ostfriesland e.V. in der Schule gezeigte Ausstellung „Unter uns…“ im Jahr 2020
In der zweiten Interviewrunde begrüßten die Moderatoren die Organisation „Seebrücke Oldenburg“ als neue Paten an der KGS.
„Die EU macht Unterschiede zwischen Flüchtlingen mit heller Hautfarbe und afrikanischen Flüchtlingen“, stellte Marina Imsiecke fest. „Das ist Rassismus.“
Die Seebrücke Oldenburg versuche, so Thomas Honesz, politisch auf diese Situation hinzuweisen und die Einhaltung der Menschenrechte für alle Menschen zu befördern.
Die Moderatoren riefen dazu auf, allen Menschen auf der Erde ihr Recht, zur Menschheit zu gehören, zu garantieren. „Es gibt keinen anderen Weg, als miteinander zu leben.“ forderte die Arbeitsgemeinschaft.
„Dass alle Anwesenden dem Rassismus eine klare Absage erteilten und dass wir uns als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ für eine Welt in Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und Glück für alle Menschen einsetzen wollen, ist die wichtigste Botschaft unseres Festaktes“.
Wir als 1.Sinti-Verein Ostfriesland können diesem nur beipflichten und freuen uns auf weitere gemeinsame Aktionen.
Auf Einladung der Niedersächsischen Landesschulbehörde haben Vertreter unseres Vereines am 20.11.2019 an einem Arbeitstreffen der „AG Zuwanderung Osteuropa-Schule“ in Hannover teilgenommen. Hier wurden in einem breiten Forum aktuelle Entwicklungen in der Bewältigung der verschiedensten Problematiken besprochen und auch diskutiert. Diese Arbeitsgruppe trifft sich auch zukünftig in kurzen Intervallen um zeitnah und zielgerecht an regionalen und überregionalen Fragestellungen zu wachsen. Wir werden uns hier weiterhin engagieren.
Zum Fachforum „Kompetent gegen Antiziganismus“ waren wir am 05.11.2019 nach Celle geladen. In der Congress-Union in Celle haben wir an einem interessanten Workshop teilgenommen. Dabei ging es um die Themen: „Wie kann historisch-politische Bildung wirkungsvoll zum Abbau antiziganistischer Diskriminierung beitragen?“ und „Wie kann solche Bildung an der Stärkung gesellschaftlicher Teilhabe von Sinti und Roma mitwirken?“
Hier berichteten wir von der Arbeit und den Erfolgen unserer nach dem „Leeraner Modell“ zertifizierten Bildungsbegleiter*innen an Schulen und Kindergärten in und um Leer/Ostfriesland.
Insbesondere die konzeptionellen und strukturellen Programmanteile wurden ausführlich erläutert und besprochen. Dabei kamen Potenziale und Erfolgsgeschichten ebenso zur Sprache, wie die Schwierigkeiten und die zukünftigen Aufgaben.
Am 22. Oktober 2019 haben wir auf Einladung der Stadt Delmenhorst unser erfolgreiches „Leeraner Modell Bildungsbegleiter“ vorgestellt.
Im Rahmen der Fachtagung im „Hanse-Wissenschaftskolleg“ in Delmenhorst haben wir dann gemeinsam mit einigen unserer Bildungsbegleiter und Bildungsbegleiterinnen unser Ausbildungsprogramm und unsere tägliche Arbeit vorgestellt. In der Thematik „Alle mitnehmen – (wie) kann das gehen? INKLUSION – PARTIZIPATION – DIVERSITÄT konnten wir inhaltlich die Tagung sehr bereichern.
Nach der Begrüßung durch den Oberbürgermeister der Stadt Delmenhorst, Herrn Axel Jahnz, folgte die Einführung von Frau Dr. Antje Richter-Kornweitz zum Programm „Präventionsketten Niedersachsen, LVG & AFS.“ Eines der wichtigen Themen war „Teilhabe in Schule und Kindergarten fördern“.
Dazu wurde durch unseren Mitarbeiter Herrn Ingo Lindemann die in Leer/Ostfriesland gelebte und durchaus anerkannte Begleitung an den Schulen durch unsere ausgebildeten Bildungsbegleiterinnen vorgestellt. Er konnte des Weiteren über unsere Bemühungen und das Projekt zur Minderung des Schulabsentismus von Sinti*ze und Rom*nja berichten. Insgesamt ist es das Ziel des 1. Sinti Verein Ostfriesland e. V. die Teilhabe unserer Kinder in Schule und Kindergarten zu fördern.
Am 24.10.2019 und am 25.10.2019 führte das niedersächsische Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung in der Stadt Schwarmstedt eine Fortbildung für Koordinator*innen des „SIB – Sprachenlernen mit Musik und Interkulturelle Bildung“ durch.
Hier stellten wir am Beispiel der Sinti und der Roma in Leer, unter Berücksichtigung des „Leeraner Modells“, unsere bisher gegangenen Wege und abgewickelten Projekte vor. Beginnend mit diesem Treffen werden wir eine zukünftige gemeinsame Kooperation und Zusammenarbeit anstreben.